Die neuen Bremsscheiben sind montiert – und die erste Fahrt steht an. Doch Vorsicht: Ohne korrektes Einbremsen kann Ihre neue Bremsanlage nicht ihre volle Leistung entfalten – im schlimmsten Fall leidet die Bremswirkung sogar dauerhaft darunter oder die Bremse wird beschädigt.
Ob auf der Rennstrecke oder auf der Straße – das richtige Einfahren neuer Bremsscheiben und Bremsbeläge ist ein entscheidender Schritt nach deren Einbau, um die Sicherheit und Performance Ihrer Bremsanlage sicherzustellen. Nur so kann die Bremse ihre volle Leistung entfalten:
bessere Bremsleistung
gleichmäßiger Verschleiß
weniger Geräusche
und eine längere Lebensdauer der Komponenten
Dabei geht es einerseits um das chemische Ausgasen der Harze und andererseits um die physikalische Anpassung zwischen dem Reibbelag und der Bremsscheibe als Reibfläche.
Das Einfahren neuer Bremsen schützt die verbauten Teile vor Überhitzung, beugt Schäden am Fahrzeug vor und führt zu einer Verbesserung der Verzögerungsleistung.
Erleben Sie die Bremskraft der Extraklasse. Mit den Hochleistungsbremssystemen von MOV’IT.
Neue Bremsscheiben weisen aufgrund von Produktionsprozessen bestimmte Oberflächenmuster auf, z. B. einen Kreuzschliff vom Schleifen oder eine Spirale vom Drehen. Neue Bremsbeläge haben nach dem letzten Produktionsschritt eine geschliffene Oberfläche.
Beide Oberflächen entsprechen den Genauigkeitsanforderungen der Hersteller, sind aber noch nicht optimal aufeinander eingestellt.
Durch das Einschleifen passt sich der Bremsbelag formschlüssig an die mikroskopisch feine Oberflächenstruktur der Scheibe an. Je präziser die beiden Komponenten aneinander liegen, desto besser die Wärmeübertragung und Bremswirkung.
Neben der Anpassung der Oberflächen geht es auch um ein kontrolliertes Durchheizen des Belagblocks, um verbleibende Harze ausgasen zu können:
Der Bremsbelag besteht in der Regel aus einer trockenen Mischung, die unter hohem Druck und Hitze verpresst wurde. Bestandteile dieser Mischung sind neben zum Beispiel Abrasiv- und Schmierstoffen auch Harze, die unter Temperatur aufschmelzen und eine stoffschlüssige Verbindung der übrigen Bestandteile des Bremsbelags gewährleisten – eine Art Heißkleber.
Der Vorgang, bei dem die Harze kontrolliert ausgegast werden, wird auch als „Ausharzen“ bezeichnet.
Passiert das nicht, können die Harze unter Hitzebelastung unkontrolliert ausdampfen, was zu folgenden Problemen führen kann:
Ein korrektes Einfahren verhindert diese Effekte und sorgt dafür, dass der Bremsbelag optimal vorkonditioniert wird. Das macht Ihre Bremse hitzebeständig, formstabil und bereit für maximale Performance.
Nicht alle Bremsen verhalten sich gleich. Je nach Materialmischung und Einsatzzweck unterscheiden sich Einfahrverhalten und Einfahrdauer.
Auch wenn Bremsbeläge als „vorgeglüht“ oder „ready-to-use“ beworben werden – ein gewisses Maß an Einfahrzeit ist immer nötig, um die volle Bremsleistung und Dosierbarkeit zu erreichen. Bei Belägen, die nachträglich getauscht werden, empfiehlt MOV’IT, sich immer an die Einfahrhinweise des Herstellers zu halten.
01.
Manche Beläge erreichen ihre optimale Reibwertcharakteristik erst bei mehrfacher Erwärmung und Abkühlung.
02.
Besonders aggressive Beläge benötigen ein gezieltes Einfahr-Prozedere, um ihr volles Potenzial abzurufen.
03.
Die falsche Anwendung oder ein zu früher Einsatz kann die Beläge ruinieren oder die Bremsscheiben beschädigen.
Speziell auf unsere MOV’IT Bremsanlagen zugeschnitten, haben wir Einfahrhinweise für Sie als Checkliste zusammengefasst. Das gesamte Verfahren umfasst mehrere Bremszyklen und muss genau wie angegeben durchgeführt werden.
Verwenden Sie unsere MOV’IT Checkliste, um jede Verzögerung und Kühlphase festzuhalten:
⚠️ WICHTIG!
01. Zyklus
▶️ 10x Bremsungen von 70 km/h –> 20 km/h bei leichtem Pedaldruck
⏸️ Danach 2 Minuten Abkühlphase bei 120 km/h
🔁 Wiederholen Sie Schritt 1 + 2, bis insgesamt 40 Bremsungen erreicht sind
02. Zyklus
▶️ 5 Bremsungen von 140 km/h –> 60 km/h bei mittlerem Pedaldruck
⏸️ Danach 2 Minuten Abkühlphase bei 120 km/h
🔁 Wiederholen Sie Schritt 4 und 5, bis insgesamt 10 Bremsungen erreicht sind
Durch dieses Einfahr-Prozedere ist das Bremssystem nun zu ca. 20 % vorkonditioniert und muss weitere 500 km eingefahren werden. Achten Sie in dieser Zeit besonders auf Ihr Bremsverhalten: Vermeiden Sie in dieser Zeit Vollbremsungen und hohe Belastungen, um Beschädigungen an den Bremsscheiben und Bremsbelägen zu vermeiden.
Korrekt eingefahrene Bremsen erkennen Sie an einem einwandfrei funktionierenden Bremssystem:
✅ Gleichmäßiger Bremsdruck und gutes Pedalgefühl
✅ Kein Quietschen, Ruckeln oder Vibrieren beim Bremsen
✅ Keine sichtbaren Verfärbungen oder Riefen auf der Bremsscheibe
✅ Gleichmäßiger Abrieb des Reibbelags
Besonders Hochleistungsbremsen wie unsere MOV’IT Sportbremsen verlangen eine sorgfältige Einfahrphase – damit sie im entscheidenden Moment präzise und zuverlässig reagieren.
Sie haben Fragen zu unseren Bremssystemen oder wünschen sich mehr Informationen zum Thema Bremsscheiben Einfahren? Dann senden Sie uns Ihre Anfrage, wir freuen uns darauf.